Heckinghausen Öffentliche Bauten 2022 Gebäudemanagement Wuppertal GMW

Stadtteilzentrum Heckinghausen

Projektbeschreibung

Auf dem Baugrundstück, bis Ende der 1960er Jahre Bestandteil des Gaswerkes Oberbarmen, ist an der Stelle des zu klein gewordenen Jugendtreffs und in unmittelbarer Nähe des noch existierenden Gaskessels, dem Wahrzeichen von Heckinghausen, ein Stadtteilzentrum als zertifiziertes Passivhaus, entstanden.

Die Einrichtung dient der offenen Kinder- und Jugendarbeit und ist Beratungs- und Bürgerhaus für den Stadtteil. Doch nicht nur für die bisherigen Nutzungen, auch für weitere Zwecke findet sich im neuen Stadtteilzentrum genügend Raum: Mit fast 1700 Quadratmeter Brutto-Grundfläche stehen den Nutzern über 1000 Quadratmeter mehr zur Verfügung als im alten Stadtteiltreff. Dort, wo auf dem rund 4000 Quadratmeter großen Gelände der dreigeschossige Hauptriegel an der Heckinghauser Straße nach Nordwesten hin abknickt, formuliert diese Aufweitung eine großzügige und sichere Eingangssituation. Aus dem abgewinkelten Gebäude wiederum schiebt sich ein weiterer Baukörper mit einem einzigen, aber sehr hohen Geschoss in die nördlich gelegene Freifläche. Er ist als „Offener Treff“ das Herzstück des Stadtteilzentrums, kann nach drei Seiten hin geöffnet werden und verzahnt so den Innen- und Außenbereich. Der zweite Hauptraum des neuen Stadtteilzentrums, der große Mehrzweckraum, zieht sich im Hauptriegel vom ersten Obergeschoss über zwei Etagen. Er soll sowohl für sportliche Aktivitäten als auch für Gruppenveranstaltungen genutzt werden und verfügt dazu über eine Empore und eine raumhohe Kletterwand. Zugeordnet sind ihm Umkleidebereiche mit Duschen. Gruppenräume sind in allen Geschossen zu finden; im zweiten Obergeschoss sind Büros untergebracht.

Schon am Äußeren des Gebäudes lässt sich seine besondere Funktion und Bedeutung innerhalb des Quartiers ablesen. Die Aluwellblechfassade nimmt auf die stadtteilprägende industrielle Vergangenheit des Standortes Bezug. Die Fenster sind nicht nur asymmetrisch angeordnet, sondern auch von unterschiedlicher Größe – bis hin zu besonders ins Auge fallenden „Stadtteilfenstern“, die einzelne Sicht- und Achsbezüge des Quartiers aufnehmen und punktuell betonen. Gekrönt wird das Gebäude von einem gefalteten, flach geneigten Zinkdach.

Energie

Das Stadtteilzentrum wird durch ein innovatives Energiekonzept versorgt. Die Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik wird durch eine zentrale und übergeordnete DDC-Anlage, die mit der GMW verbunden ist, überwacht und gesteuert.

Heizungsanlagen

Die Wärmeerzeugung des Gebäudes erfolgt durch eine zentrale Kombination aus einer leistungsgeregelten Inverter Luft-Wasser-Wärmepumpe und Elektro-Heizpatronen.

Lufttechnische Anlagen

Das Gebäude wird für die Einhaltung des Passivhausstandards mechanisch be- und entlüftet. Sichergestellt wird dies durch drei Lüftungsanlagen, wobei jedes geplante Lüftungsgerät die technischen Anforderungen eines zertifizierten Lüftungsgeräts nach Passivhausstandard erfüllt.

Sanitärtechnik

Die Warmwasserbereitung erfolgt mit dezentralen elektrischen Durchlauferhitzern (DLE).

PV-Anlage

Die westliche flach geneigte Dachfläche des Gebäudes ist mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet mit einer Fläche von ca. 110m². Die max. Gesamtleistung beträgt 9,92 kWp. Die erzeugte elektrische Energie wird sowohl für den Eigenverbrauch genutzt, als auch in das öffentliche Energieversorgungsnetz eingespeist.

Gebäudemanagement Stadt Wuppertal
Dipl.-Ing. Architekt René Dietle

Auszeichnung BDA Architekturpreis Wuppertal 2023

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